Zum Hauptinhalt springen

Ziele und Module im Projekt MeKriF - Flucht als Krise

Mediale Krisendarstellung, Medienumgang und Bewältigung durch Heranwachsende am Beispiel Flucht

Ziel des Vorhabens ist es, unterschiedliche Strategien von 10- bis 16-Jährigen zur Bewältigung des Themas Flucht in ihren medialen und sozialen Zusammenhängen zu eruieren und Ansatzpunkte herauszuarbeiten, wie die individuellen und gesell­schaftlichen Ressourcen zur Bewältigung gestärkt werden können. Hierzu werden das Medienhandeln der Heranwachsen­den und die von ihnen genutzten Medieninhalte analysiert; aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen für die journalistische und pädagogische Praxis abgeleitet.

In drei miteinander verschränkten Modulen wird bearbeitet,

  • wie Heranwachsende mit der medialen Darstellung von Flucht(ursachen) und Flüchtenden umgehen und wie dadurch ihr Bild von Gesellschaft und von individuellen oder gesellschaftlichen Handlungsmöglichkeiten beeinflusst wird,
  • wie in von Heranwachsenden genutzten Medien und Kanälen über Flucht berichtet wird, welche Handlungsoptionen dort diskutiert werden, wie sich dabei traditionelle von Online-Medien unterscheiden und wie der kommunikative Um­gang der Heranwachsenden mit diesen Inhalten in den sozialen Netzmedien ist,
  • welche Handlungsempfehlungen auf dieser Basis für die journalistische und pädagogische Praxis abgeleitet werden können.

Modul 1: Medienaneignung und Bewältigungsstrategien

JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

Dieses empirische Modul zielt auf die Erforschung der Auseinandersetzung von Heranwachsenden mit dem Themenbereich Flucht als Krise. Im Fokus der Untersuchung stehen insbesondere die Bedeutung von personalen, sozialen und medialen Faktoren im Prozess der Aneignung und Strategien zur Bewältigung, die Heranwachsende auf dieser Basis entwickeln. Umgesetzt werden qualitative Gruppenerhebungen mit ergänzenden, teilstandardisierten Instrumenten, Forschungswerkstätten und Einzelinterviews mit Heranwachsenden im Raum München und im Raum Leipzig.

Methoden: Leitfadengestützte Gruppeninterviews mit Heranwachsenden im schulischen Kontext, Medientagebücher, Forschungswerkstätten und leitfadengestützte Interviews
Stichprobe: Mind. 90 Heranwachsende im Alter zwischen zehn und 16 Jahren in den Gruppenerhebungen sowie 30 Einzelfallstudien
Zeitraum: Oktober 2017 bis September 2020

Modul 2: Medieninhalte

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU)

Dieses zweite empirische Modul beinhaltet eine standardisierte Analyse medialer Inhalte zum Thema Flucht. Die Analyse soll zum einen aus einer kontinuierlichen Basisuntersuchung bestehen, in der die Berichterstattung des Jahres 2018 anhand zentraler Indikatoren erfasst wird. Dabei werden Beiträge aus Printmedien, Fernsehen, Radio und dem Internet analysiert. Zum anderen sollen spezifische Aspekte der Berichterstattung zum Thema, aber auch die Kommunikationsverläufe unter Heranwachsenden in partizipativen Online-Medien vertiefend analysiert werden.

Methoden: standardisierte Inhaltsanalyse der Berichterstattung über Flucht, Migration und Integration in zielgruppenspezifischen und zielgruppenunspezifischen Medien; automatisierte Analyse der Kommunikationsverläufe unter Heranwachsenden in partizipativen Online-Medien
Sample: über 40 verschiedene Print-, TV-, Radio- und Online-Medien
Zeitraum der Analyse: Januar 2018 - Dezember 2018

Modul 3: Theorie-Praxis-Transfer

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK)
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

Ziel des dritten Moduls ist die Übertragung der erarbeiteten Ergebnisse in die Praxis von Journalismus, Journalistenausbildung sowie in die pädagogische Arbeit mit Heranwachsenden in Schulen und Jugendarbeit. Dabei wird das Konzept der „constructive news“ aufgegriffen, das auf einen lösungsorientierten Journalismus zielt. Die Handlungsempfehlungen werden in einem partizipativen Prozess mit Heranwachsenden, Medienmacherinnen / Medienmachern und pädagogischen Fachkräften entwickelt.

Umsetzung: Workshops mit Jugendlichen und angehenden Journalistinnen und Journalisten und Jugendkonferenzen
Zeitraum: Januar 2019 - September 2020