Keynote von Kai Hafez „Die verhängnisvolle Neigung der Medien ...“ Plädoyer für einen Humanitären Journalismus
Kai Hafez, Professor für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Vergleichende Analyse von Mediensystemen/Kommunikationskulturen an der Universität Erfurt, hält die Keynote für die MeKriF-Fachtagung 2019.
"Die verhängnisvolle Neigung der Medien ... " Plädoyer für einen Humanitären Journalismus
Abstract
Die Berichterstattung deutscher Massenmedien über Migranten und Flüchtende unterliegt erheblichen Diskursschwankungen. Medien sind ebenso (Re-)Produzenten eines stereotypen kulturellen Unterbaus der Gesellschaft und tragen eine Mitverantwortung für Fremdenfeindlichkeit wie sie Agenten der Solidarisierung und des Kosmopolitismus sein können. In der Keynote wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Labilität des Diskurses nicht nur auf politische und ökonomische Einflüsse, sondern auch auf eine ethische Verunsicherung der Medien selbst zurückzuführen ist. Die Verschiebung der Globalisierung in den Innenraum der Gesellschaften wirft zentrale Fragen des diskursstrukturellen Rassismus und der populistischen Öffentlichkeit auf, die von den Medien und ihren Standesvertretern zu wenig reflektiert werden. Der Vortrag plädiert für ein Nachdenken über eine Ethik des "Humanitären Journalismus", die - ganz ähnlich dem "Friedensjournalismus" - moderne Medien als zentrale Akteure der Globalisierung in die Pflicht nimmt und zugleich ihre Autonomie in humanitären Belangen stärkt.
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